Mathematik begegnet uns überall im Alltag. Darum beginnen Kinder sich bereits früh für Zahlen zu interessieren und entwickeln ein erstes Verständnis für deren Bedeutung und deren Nutzen. Erstes Rechnen ist häufig nicht mit abstrakten Zahlen, sondern mit konkreten Gegenständen verbunden. Es sollte deshalb alltagsbasiert sein und möglichst natürlich und spielerisch erfolgen. Zahlen- und Rechenspiele machen Spass und sorgen für Motivation und Freude am Rechnen.
Kinder machen ihre ersten Begegnungen mit Zahlen bereits in sehr jungem Alter. Beinahe immer und überall sind wir von Zahlen umgeben. Zahlen begegnen den Kindern zum Beispiel auf Preisschildern, in Form von Haus- und Telefonnummern, in Datumsangaben und in der Uhrzeit. Wenn Kinder lernen, die Mathematik als natürlichen Bestandteil des Lebens zu betrachten, wird auch der spätere Eintritt in die Welt der komplizierteren Rechnungen immens erleichtert.
Wenn Kinder vor Schuleintritt damit beginnen, Gegenstände nach Grösse oder Farbe zu sortieren oder aufzuteilen, deutet dies daraufhin, dass sie bereit sind, die Welt der Mathematik auf spielerische Weise kennenzulernen. Eltern und Erzieher*innen können den Kleinen dabei helfen, sich mit Zahlen besser bekannt zu machen. Zu Beginn empfiehlt es sich, beispielsweise mithilfe von Klatschspielen das Zählen zu erlernen. Die ersten Begegnungen mit Zahlen sollten einen spielerischen Charakter haben und den Kindern nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Freude bereiten.
Wenn in den ersten Jahren darauf geachtet wird, dass Kinder mit Spass in einer angenehmen Umgebung Rechnen lernen, besteht auch eine grössere Wahrscheinlichkeit, dass ihnen das spätere Lernen in der Schule Freude bereiten wird. Haben die Kleinen das Gefühl, dass sie zum Lernen gezwungen werden, kann dies zur Folge haben, dass sie sich schnell von der Mathematik abwenden. Aus diesem Grund sollte beim Rechnen Lernen auf eine angenehme Atmosphäre und ein lockeres Umfeld geachtet werden. Das Verstehen von Zusammenhängen zwischen dem Wegnehmen und Hinzufügen einzelner Elemente erleichtert den Kindern den Einstieg in kompliziertere Rechenaufgaben. Erstes Rechnen ist also häufig nicht mit abstrakten Zahlen, sondern mit konkreten Gegenständen verbunden.
Sehr kleine Kinder verstehen die Bedeutung von Zahlen und auch von Wörtern erst, indem sie Erwachsenen zuhören und diese beobachten. Je öfter sie von Zahlen hören, desto eher entwickeln sie das Bedürfnis nach einem tiefergehenden Verständnis derer Bedeutung.
Um die Lernbereitschaft zu steigern, können Eltern und Erziehende Zahlen vermehrt in ihren alltäglichen Sprachgebrauch einbauen. Dies funktioniert beispielsweise, indem Sie kommentieren, wie viele Äpfel für den Kuchen gebraucht werden oder wie viele Flaschen Milch sich im Kühlschrank befinden. Das Gleiche gilt für höhere Zahlen - diese können beispielsweise beim Einkaufen oder beim Kuchenbacken nebenbei genannt werden. Auf diese Weise beginnen Kinder automatisch, spielerisch und alltagsnah Rechnen zu lernen. Sie beginnen, sich für Zahlen zu interessieren und entwickeln ein erstes Verständnis für deren Bedeutung und deren Nutzen. Erstes Rechnen sollte deshalb alltagsbasiert sein und möglichst natürlich und spielerisch erfolgen.
Um das Rechnen Lernen mit möglichst viel Freude zu verbinden, empfiehlt sich der Einsatz von Lernspielen. Diese ermöglichen den Kindern, auf spielerische Weise an die Mathematik heranzugehen und nach und nach ein Verständnis für verschiedene Zahlenräume, Bruchzahlen, unterschiedliche Grössen und Geometrie zu entwickeln.
Zu den klassischen Hilfsmitteln für das erste Rechnen zählen beispielsweise der Abakus, Rechentafeln, Würfelspiele, Rechenblöcke und Zählplättchen. Die Hilfsgegenstände und Lernspiele helfen den Kindern, ein konkretes Verständnis für Rechenoperationen zu entwickeln und diese zu visualisieren. Auf diese Weise lernen sie schnell, dass es sich bei der Mathematik nicht um eine völlig abstrakte, realitätsferne Wissenschaft handelt, sondern diese tatsächlich einen konkreten Nutzen hat. Die Kinder lernen dabei, die Welt um sie herum in einem anderen Zusammenhang zu verstehen und entwickeln wichtige Grundvoraussetzungen für das spätere Erlernen komplizierter Rechensysteme und verschiedener Naturwissenschaften.
Viele Kinder haben in der Schule Schwierigkeiten mit der Mathematik und entwickeln teilweise sogar grosse Ängste vor dem Unterrichtsfach. Dies liegt vermutlich unter anderem daran, dass vielen Kindern die Mathematik als sehr theoretisch, realitätsfern und frei von konkretem Nutzen erscheint. Wenn Sie jedoch lernen, sich von frühestem Kindealter an auf spielerische Weise mit Zahlen und Rechenoperationen auseinanderzusetzen, verinnerlichen sie schnell den praktischen Nutzen der Mathematik. Sie lernen auf diese Weise, dass sich die ganze Welt um sie herum mithilfe von Zahlen beschreiben lässt und die Mathematik ihnen ermöglicht, die Dinge auf eine andere Weise zu betrachten und zu verstehen.