Kinder machen oft schon vor der Einschulung ihre ersten Schreibversuche. Viele können bereits ihren Namen schreiben oder einzelne Buchstaben erkennen. Das Schreiben lernen in der Primarschule stellt dann einen echten Meilenstein dar und ist für Kinder oftmals ein komplexer und anstrengender Prozess. Verschiedene Lern- und Buchstabenspiele sind dabei eine willkommene Abwechslung und sorgen für Spass und Motivation.
Schreiben ist eine wichtige Kulturtechnik und dient dem Austausch und der Teilhabe am kulturellen Leben. In einer Welt voller Buchstaben und Worte ist das Schreiben eine unverzichtbare Methode, um sich anderen mitzuteilen. Das bemerken auch die Kleinsten von uns: Laut einer Studie beginnen Kinder bereits ab 4 Jahren sich für Geschriebenes zu interessieren. Bis die Kinder eingeschult werden, schreiben die meisten bereits ihren Namen selbständig und erkennen vielleicht einige Buchstaben.
Das Schreiben lernen in der Primarschule stellt dann einen echten Meilenstein dar. Plötzlich steht den Kindern eine völlig neue Ausdrucksform zur Verfügung. Obwohl uns Erwachsenen das Schreiben so leicht von der Hand geht, ist es für Kinder ein komplexer und mühsamer Prozess, bis sie leserlich und fehlerfrei schreiben können.
Eine wesentliche Voraussetzung, um das Schreiben zu erlernen, ist die richtige Stifthaltung. Nur wenn Kinder den Stift richtig halten können, macht das Schreiben auch Spass. Wird der Stift verkrampft gehalten, entstehen schnell Schmerzen und die Motivation geht verloren. Damit das nicht geschieht, empfehlen sich spielerische Feinmotorik-Übungen. Lassen Sie die Kinder Buchstaben ausmalen, kneten und vieles mehr - das schult die feinmotorischen Fähigkeiten, welche eine wichtige Vorläuferfähigkeit für das Schreiben sind.
Für erstes Schreiben in Vorschule und Primarschule eignen sich Schreiblernstifte bzw. Schreibhilfen hervorragend. Sie sind sowohl für Links- als auch für Rechtshänder nutzbar. Laut Ergotherapeuten sind die folgenden Hilfsmittel besonders empfehlenswert beim Schreiben lernen:
Dreipunkt-Aufsätze können über einen ganz normalen Stift gezogen werden und helfen Kindern die richtige Stifthaltung zu entwickeln. So wird einer verkrampften und schmerzhaften Haltung bestmöglich entgegen gewirkt. Mit unserem Aufsatz aus flexiblem Stoffgummi wird die richtige Stifthaltung erleichtert und ein Abrutschen verhindert. Der Stoffgummi passt sich den Fingern bestens an und kann an jeden Stift oder Pinsel angesteckt werden. Die Schreibhilfe ist in verschiedenen Farben erhältlich.
Schreiblernstifte wie z.B. der Jumbo Grip Bleistift von Faber-Castell sind perfekt für Schreibanfänger geeignet. Dank der ergonomische Dreieckform liegt der Stift immer gut in der Hand, was zu einem ermüdungsfreien Schreiben verhilft. Weiche Griffnoppen sorgen zudem dafür, dass der Bleistift nicht versehentlich aus der Hand rutscht.
Bisher haben wir den rein mechanischen Aspekt des Schreibens betrachtet. Kinder müssen erst einmal lernen, den Stift richtig zu halten und beginnen dann mit ersten Schwung- und Strichübungen. Auch Übungen, welche die Feinmotorik fördern, sind wichtig.
Dieses Konzept lässt sich auf den Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen zurückführen. Bei diesem Ansatz lernen die kleinen Wortakrobaten das Schreiben durch Ausprobieren. Sie lernen Lesen durch das Schreiben und Schreiben nach Gehör. Pädagog*innen, welche diesen Ansatz vertreten, arbeiten mit Hilfe einer Anlauttabelle. Die Wörter werden Buchstabe für Buchstabe zusammengesetzt und mit Abbildungen aufgeführt. Der Buchstabe entspricht dabei immer dem Anlaut des abgebildeten Objekts - bei A ist also z.B. ein Bild von einem Affen abgebildet.
Mit Hilfe der Anlauttabelle setzen sich die Schüler*innen intensiv mit der Laut-Buchstaben-Beziehung auseinander. Für diese Methode spielt die korrekte deutsche Rechtschreibung erst Mal keine Rolle. "Vogel" darf also anfangs auch gerne noch mit "F" geschrieben werden und zählt nicht als Fehler, da die Kinder ja korrekterweise "F" herausgehört haben. Allerdings gibt es auch Kritik an der Methode "Schreiben nach Gehör". Pädagog*innen fürchten, dass diese Methode die Rechtschreibkompetenz von Schüler*innen gefährdet. Schliesslich lassen sich viele deutsche Wörter nicht rein nach Gehör verschriftlichen. Viele Wörter sehen ganz anders aus, als sie klingen.
Eine weit verbreitete pädagogische Methode ist die Lese-Fibel. Mit der Lese-Fibel Schreiben lernen bedeutet, dass den Kindern zunächst das Alphabet mit all seinen Buchstaben vermittelt wird. Zum Alphabet hinzu kommen Buchstabenkombinationen wie "sch", "st", "eu", "ei", "äu", "sp" und Umlaute. Die Fibeln sind häufig so aufgebaut, dass die Schriftsprache in einem vorgegebenen und strukturierten Ablauf erlernt wird. Der schriftsprachliche Grundwortschatz wird nach und nach aufgebaut / erweitert. Wird erstes Schreiben mit Hilfe der Fibel vermittelt, machen Lehrer*innen gleich zu Beginn Korrekturen. So bekommen die Primarschüler*innen gleichzeitig ein Gespür für die deutsche Rechtschreibung.