Wo Kinder sind, da entstehen auch Konflikte und Aggression. Ein unbedachtes Wort, ein unvorsichtiger Schubser und schon ist ein Streit entfacht. Das ist völlig normal und hilft den Kindern bei richtiger Anleitung, aus diesen Erfahrungen zu lernen und es dann besser zu machen. Denn der Umgang mit der eigenen Wut ist ein Lernprozess. Durch das Vorbild und die Anleitung von Bezugspersonen wird richtige Konfliktlösung gelernt.
Aggressives Verhalten ist bis zu einem gewissen Alter nichts Ungewöhnliches. Diese Verhaltensweisen treten in unterschiedlicher Intensivität auf, da vor allem jüngere Kinder noch keine wirkungsvollen Strategien zur Konfliktlösung erlernt haben.
Babys im Alter von 6 Monaten zeigen ihre Verärgerung noch lautstark mit Weinen und Schreien. Wird ein Kind älter, ändert sich die Ausdrucksform der Wut. Mit zwei bis drei Jahren äussern viele Kinder ihren Unmut mit Aggressionen besonders auch gegen andere Kinder oder Erwachsene. Hierbei werden sie auch handgreiflich und zeigen ihre Wut durch Hauen, Treten und manchmal auch Beissen. Sie machen dadurch darauf aufmerksam, dass ihre momentanen Bedürfnisse nicht gestillt werden. In diesem Alter können Kinder ihre Impulse und Emotionen noch nicht kontrollieren und reagieren unmittelbar. Ausserdem fehlt ihnen häufig noch das sprachliche Vermögen, ihre Frustration verbal richtig auszudrücken.
Im späteren Alter rufen besonders Angst, Wut oder Demütigung aggressives Verhalten hervor. Das ist eine normale Entwicklung und kann durch Erlernen von Strategien der Konfliktlösung in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Im zunehmenden Alter lernen die Kinder Selbstkontrolle über die eigenen Impulse und können die eigene Wut und Aggression immer besser kontrollieren.
Kinder erfahren sich als eigenständige Personen, welche die Welt erproben, Initiative ergreifen, selbstständig Aufgaben lösen, Stärken entwickeln und ihre Selbsteinschätzung differenzieren. Unsere Produktempfehlungen und Anwendungsideen fördern das individuelle und eigenverantwortliche Arbeiten sowie die Fähigkeit zur Kooperation.
Eigenständigkeit & soziales HandelnKinder reagieren auf auftretende Krisen in der Familie. Ist ein Elternteil zum Beispiel länger krank, anderweitig mit der erzieherischen Aufgabe überfordert, oder trennen sich die Eltern gerade, kann dies zu vermehrtem aggressivem Verhalten beim Kind führen.
Manche Kinder neigen durch ihren Charakter mehr zu aggressiven Verhalten als andere. Fällt ein Kind mit einem impulsiven Gemüt auf, sollte recht früh mit der Vermittlung von Strategien zur Konfliktlösung begonnen werden.
besonders Kinder, die von ihren Eltern sehr inkonsequent erzogen werden, zeigen vermehrt aggressives Verhalten. Kinder brauchen klare Regeln und Strukturen, an die sie sich halten und an denen sie sich orientieren können. Werden aufgestellte Regeln nur manchmal eingefordert und manchmal jedoch nicht, verunsichert dies das Kind und führt zu Frustration, die häufig in Aggression ausgedrückt wird.
lernt ein Kind, dass es mit aggressiven Verhalten schnell zum Ziel kommt, wird es dieses Verhalten immer öfter zeigen. Häufig erlebt ein Kind dieses Verhalten in der unmittelbaren Umgebung bei Bezugspersonen und übernimmt diese.
Treten in Kindergärten und Schulen vermehrt Aggressionen mit Gewalt auf, können Kindergarten- und Lehrpersonen einiges tun, um die Kinder in der Konfliktlösung ohne Gewalt zu bestärken. Für Kindergärten und Schulen gibt es einige Anlaufstellen und Präventionsprogramme, die sich als erfolgreich erwiesen haben:
Aber auch ausserhalb dieser Programme können Pädagogen*innen und Lehrpersonen durch die Arbeit mit den Kindern viel gegen Aggressionen tun. Die Vermittlung von gewaltfreier Konfliktlösung ist hierbei sehr wichtig.
Bewegung: Durch Aggression wird unteranderem Adrenalin ausgeschüttet. Um dieses wieder abbauen zu können, können die Kinder zu kontrollierter Bewegung angeregt werden. Laufspiele, Teamspiele und Ballspiele machen gemeinsam mehr Spass und trainieren das Gemeinschaftsgefühl. Auch regelbasierte Wettkämpfe, angelehnt an den Kampfsport, sind ein gutes Mittel.
Entspannung: Durch Entspannungsübungen, aber auch durch Traumreisen und Massagen können Kinder lernen zu entspannen und so die aufgebaute Aggression loswerden.
Achtsamkeit: Die Kinder lernen hier, auf die eigenen Gefühle zu achten und sie wahrzunehmen. Durch die Akzeptanz der eigenen Gefühle schaffen die Kinder eine Distanz zu ihnen und lernen besser, mit ihnen umzugehen. Mit dieser Distanz kann an einer erfolgreichen Konfliktlösung gearbeitet werden.
Rollenspiele und kooperative Spiele: Spielerisch lernen Kinder am besten, sich in andere hineinzuversetzen. Sie erfahren, wie der Gegenüber sich fühlt, was ihr Verhalten mit dem anderen macht und wie man in der Gruppe Streit lösen kann.
Manchmal muss die Wut auch einfach raus. Zum gezielten "Dampf ablassen" bieten wir einige Hilfsmittel in unserem Sortiment. So lässt sich die angestaute Wut verletzungsfrei und mit Spass abbauen.
Ob Boxen, Treten oder Schlagen – dieses weiche Wutkissen mit dicker Polsterung ist perfekt geeignet um Wut und Aggression so richtig herauszulassen. Ob an der Wand hängend, am Boden oder auf dem Schoss, es steckt jede Menge Schläge ein, ohne dass sich Kinderhände dabei verletzt werden.
Richtiges Streiten will gelernt sein. Eine Konflikttreppe ist dabei ein pädagogisch bewährtes Hilfsmittel für Kindergärtner*innen und Lehrpersonen. Die kleine Holztreppe bringt den Kindern auf spielerische Art bei, wie man Konflikte gut und fair gelöst werden. Abwechslungsweise wird geredet und zugehört, die Holzfiguren gehen dabei Schritt für Schritt eine Stufe höher und nähern sich einander an. Bis schlussendlich beide Figuren gemeinsam zuoberst stehen und das Missverständnis gelöst ist.